Museum Echzell

Öffnungszeiten: Das Museum ist an jedem 1. und 3. Sonntag im Monat von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. An Feiertagen und in den Monaten Juli und August bleibt das Museum geschlossen. Für Besuchsgruppen können außerhalb der Öffnungszeiten Führungen vereinbart werden.

Der Eintritt ist frei.
Für Anfragen sind wir unter folgender Telefonnummer zu erreichen:
Dr. Jochen Degkwitz 06008 7124

Adresse des Museums: Lindenstraße 3, Hinter der Alten Apotheke, 61209 Echzell


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Das Museum Echzell wurde 1987 auf Anregung des Heimat- und Geschichtsvereins Echzell e.V. mit Unterstützung der Gemeinde Echzell gegründet. Es befindet sich in einer aus dem Barock stammenden ehemaligen Zehntscheune auf einem Edelhofgelände. Dieser historische Fachwerkbau, in unmittelbarer Nähe des römischen Kastellbades und der Echzeller Lateinschule gelegen, wurde von der Gemeinde erworben, renoviert und dem Heimat- und Geschichtsverein Echzell e.V. für museale Zwecke zur Verfügung gestellt.

Den Schwerpunkt der Schausammlung bilden Bodenfunde der Vorgeschichte, der römischen Kaiserzeit und der Frühgeschichte, die ausschließlich im Bereich der Echzeller Gemarkung zu Tage gekommen sind. Einführende Texte und Verbreitungskarten geben Informationen zu den Hauptperioden der Vorgeschichte, Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit. Die Exponate, u.a. Steinwerkzeuge, Keramikgefäße, Bronzeschmuck und Münzen, stammen aus Siedlungen und Gräbern.

Eine eigene Abteilung, das lokale Limes-Informationszentrum für den östlichen Wetteraukreis, ist der Römerzeit gewidmet. Funde sowie Text- und Abbildungstafeln bieten Einblicke in die verschiedenen Lebensbereiche der Soldaten und Zivilbewohner an einem Kastellort der obergermanischen Limeslinie.

Die Präsentation ist eingeteilt in Funde aus dem Kastellgelände, aus der das Kastell umgebenden Zivilsiedlung (vicus), aus der großen Kastelltherme und aus dem Gräberfeld.
Gesondert dargestellt werden die zahlreichen römischen Münzfunde, die mit Erläuterungen zum Wertverhältnis und der Kaufkraft sowie zu den Besonderheiten unter den Echzeller Stücken versehen sind.

Die mittelalterliche Geschichte der Ortschaft kann seit der Ersterwähnung von „Achazuuila“ im Jahre 782 in einer Schenkungsurkunde Karls des Großen an das Kloster Fulda in groben Zügen nachgezeichnet werden. Dieses für die Ortsgeschichte so bedeutende Dokument wird in einer Fotoreproduktion gezeigt.

Einen weiteren Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Neuzeit. Durch Urkunden, Fotos und Gerätschaften wird die seit 1770 privilegierte Echzeller Apotheke hervorgehoben.

Im Funktionszusammenhang aufgebaute Geräteensembles zur Getreideernte und Flachsverarbeitung führen den für diese Wetteraugemeinde wichtigsten Erwerbszweig – die Landwirtschaft – vor Augen. Ebenso bietet beispielhaft das Inventar einer Sattlerei Einblicke in das traditionelle lokale Gewerbe.

Erwähnt wird auch die Kirchen- und Schulgeschichte; im 17. Jh. hatte eine weit über die Grenzen der Gemeinde bekannte Lateinschule ihren Sitz in Echzell.

Auf dem Gelände vor dem Museum wurde im Jahre 2002 die Replik einer Jupitersäule aufgestellt. Reste dieser Säule – ca. 3.000 Stücke – wurden unweit Echzells im Hofbereich eines römischen Gutshofes gefunden. Der Text weist darauf hin, dass der Stifter der Säule ein ehemaliger Soldat im Kastell Echzell war (siehe Sonderdruck). Originalteile der Säule werden in einem 2007 eingeweihten Museumsraum präsentiert. (Entwurf und Gestaltung Dipl.-Ing. Klaus-Jürgen Rau, 64839 Münster)

Jährlich werden durch Sonderausstellungen Teile der nicht in der Dauerpräsentation befindlichen Magazinbestände und Leihgaben unter bestimmten Themenstellungen gezeigt.